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5.11 Linux-Terminalserver

Es wird hier die Anbindung eines Terminalserver an einen Arktur 3.5 am Beispiel meiner Schule beschrieben. Für die Installation des Terminalservers gibt es auf http://www.ltsp.org auch eine sehr gute, ausführliche deutschsprachige Dokumentation. Außerdem sei auf die Dokumentation unter http://www.linux-in-der-schule.de ebenso wie das deutschsprachiges LTSP-Forum auf http://www.linux-club.de verwiesen.

Arktur soll als Anmelde-, File-, Proxy-, Zeit-, DNS- und DHCP-Server auftreten. Der Terminalserver und alle Terminals erhalten von Arktur eine feste IP per DHCP. Weiterhin wird der Terminalserver als NFS-Client für die Homelaufwerke eingerichtet und die Anmeldung wird mittels NIS-Client realisiert. Die Bootimages werden weiterhin durch den Terminalserver bereitgestellt.

a) Vorbereitungen an Arktur

Auf der Serverseite muss der Systemverwalter in der Menüoberfläche die beiden Dienste NFS und NIS einschalten. Dazu wählen Sie "System verwalten" -> "Netzdienste (de-)aktivieren".

sysadm-Verwalten
Abbildung 5.8-1: Menü Verwalten - Netzdienste

Wählen Sie jetzt "NIS-(YP)-Server Einschalten" und "NFS-Server Einschalten" aus. Dann werden nach dem obligatorischen "AKTIVIEREN" der NFS- und der NIS-Server gestartet. Diese Dienste stehen dann auch nach jedem Neustart des Servers zur Verfügung.

sysadm-Netzdienste
Abbildung 5.8-2: Menü Netzdienste einstellen

Dabei kann es vorkommen, das der NIS-Dienst nicht sofort richtig startet. Im Zweifelsfall müssen Sie nach dem AKTIVIEREN der Dienste den Kommunikationsserver neu starten.

 

Da Arktur als DHCP-Server genutzt wird, wird jetzt (als root) in die /etc/dhcpd.conf folgendes eingefügt:

  option domain-name "rs-schesslitz.de";
  # Der Domain-Name

  # dhcpd.conf
  #
  # Configuration file for ISC dhcpd
  #
  # Tue Dec  3 14:53:27 GMT 1996
  # Angepasst fuer ODS-Kommunikationsserver von evp@heise.de

  # Die Domain Nameserver
  option domain-name-servers 192.168.0.1;
  option netbios-name-servers 192.168.0.1;

  # Die Subnetzmaske
  option subnet-mask 255.255.255.0;

  # 14 Tage Zuteilungsdauer fuer eine IP-Nummer
  default-lease-time  1209600;

  # 10mal soviel als Maximum
  max-lease-time  12096000;

  # Bei DHCP 3.0 kommt dazu
  ddns-update-style none;

  subnet 192.168.0.0 netmask 255.255.255.0 {
    option routers 192.168.0.1;
    range dynamic-bootp 192.168.0.40 192.168.0.250;

    # zuerst die IP vom Terminalserver-1
    host TServer1.rs-schesslitz.de {
      hardware ethernet 00:E0:18:DB:59:F2;
      fixed-address 192.168.0.254;
    }

    group { #GROUP: Terminalserver-Raum-1
      option root-path "192.168.0.254:/opt/ltsp/i386";
      next-server 192.168.0.254;
      if substring (option vendor-class-identifier,0 ,9) ="PXEClient" {
        filename "/lts/pxelinux.0";
      }
      else if substring (option vendor-class-identifier, 0, 9) = "Etherboot" {
        filename "/lts/vmlinuz-2.4.22-ltsp-1";
      }

      host Aachen.rs-schesslitz.de {
        hardware ethernet 00:40:F4:47:CB:97;
        fixed-address 192.168.0.10;
      }
      host Bremen.rs-schesslitz.de {
        hardware ethernet 00:41:F6:47:CD:90;
        fixed-address 192.168.0.11;
      }

       usw.
    }
  }

  subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 {
    option routers 192.168.1.1;
    range dynamic-bootp 192.168.1.10 192.168.1.200 ;
  }

  subnet 192.168.2.0 netmask 255.255.255.0 {
    option routers 192.168.2.1;
    range dynamic-bootp 192.168.2.10 192.168.2.200 ;
  }

  subnet 192.168.3.0 netmask 255.255.255.0 {
    option routers 192.168.3.1;
    range dynamic-bootp 192.168.3.10 192.168.3.200 ;
  }

Werden Terminalserver in einen anderem Subnetz installiert, dann ist beim betreffenden Terminalserver noch die Datei /opt/ltsp/i386/etc/lts.conf zu editieren. Standardmäßig sieht die Datei so aus:

  [Default]
        SERVER             = 192.168.0.254

 

Damit die Terminalserver im Netz unter einem Namen bekannt sind, müssen diese in /etc/named.LAN eingetragen werden. Es bietet sich an, diese bei den Servernamen zu ergänzen.

  ;        Kanonische Servernamen  Ich benutze Sternennamen

  Arktur          IN A        192.168.0.1
  ;Beteigeuze     IN A        192.168.0.2
  ;Capella        IN A        192.168.0.3
  ;Denebola       IN A        192.168.0.4

  TServer1        IN A        192.168.0.254

 

b) Maßnahmen auf dem Terminalserver

Da Arktur als DHCP-Server auftritt, muß dieser Dienst auf dem Terminalserver ausgeschalten werden. Für SuSE rufen Sie dazu Yast2 auf, dort System wählen, Runlevel-Editor öffnen -> Runlevel-Eigenschaften (Expertenmodus). Dort in allen Runleveln den Dienst wegklicken.

Abschalten von DHCP im Runlevel-Editor
Abbildung 5.8-3: Abschalten von DHCP im Runlevel-Editor

In der Datei /etc/exports muss man noch (evtl.) die Subnetmask folgendermaßen abändern:

  /opt/ltsp/i386            192.168.0.0/255.255.0.0 (ro,no_root_squash,sync)
  /var/opt/ltsp/swapfiles   192.168.0.0/255.255.0.0 (rw,no_root_squash,async)

in /etc/hosts einmalig für jeden Client folgende Zeile hinzufügen z.B.:

  192.168.0.10   Aachen.rs-schesslitz.de   Aachen
  192.168.0.11   Bremen.rs-schesslitz.de   Bremen
also: IP         langer Rechnername        kurzer Rechnername
(wobei dann "rs-schesslitz.de" die jeweilige Domain des Arktur ist)

Damit der Terminalserver die gleiche Zeit wie Arktur anzeigt, muss noch eine Zeile in die Datei /etc/ntp.conf eingefügt werden.

## Outside source of synchronized time
##
## server xx.xx.xx.xx           # IP address of server
server 192.168.0.1

 

c) Die Einrichtung der verschiedenen Dienste

Die Einrichtung des NFS- und NIS-Client ist im Kapitel 5.7 beschrieben. Die Einrichtung von Netscape Navigator oder Konqueror als Browser geschieht genauso wie bei den "normalen" Linux-Clients.


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© Dieter Kroemer, 30.01.04