Seit Windows 98 und bei einigen Ausgaben von Windows 95 ist der Internet Explorer bereits bei der Installation des Betriebssystems auf der Festplatte installiert worden. Sie können natürlich auch den Internet Explorer als Browser und das ebenfalls mitgelieferte Outlook Express für E-Mail verwenden. Beachten Sie aber, dass unter Windows 95/98/Me eine Reihe von Benutzerdaten auf der lokalen Festplatte liegen, so dass ein nachfolgender Schüler die Seiten aller Vorgänger sehen kann. Wenn Sie unter Windows NT/2000/XP-pro die Domänenanmeldung mit Benutzerprofil aktiviert haben, werden diese Daten im "Profil" auf dem Domänenserver, z.B. Arktur gehalten.
Wenn die Einstellungen am Internet Explorer auf alle weiteren Nutzer übertragen werden sollen, ist es unter Windows 9x günstig, die Konfiguration ohne Netzanmeldung (bei Anmeldung auf Abbrechen gehen) und ohne angelegte Nutzer auf der lokalen Maschine vorzunehmen. Bereits vorhandene lokale Benutzer löschen Sie, indem alle Verzeichnisse in c:\windows\profile gelöscht werden. Dabei gehen aber alle Daten und Einstellungen verloren, die der Nutzer lokal angelegt hat. Unter Windows NT/2000/XP-pro melden Sie sich als Administrator an. Wenn nun ein neuer Nutzer angelegt wird, erhält er von Windows automatisch die vorgenommen Einstellungen übertragen.
Auch für dieses Kapitel gehen wir davon aus, dass die Internet-Verbindung nach Kapitel 5.1-5.4 bereits funktioniert und getestet wurde..
Klicken Sie im Start-Menü unter "Einstellungen" auf "Systemsteuerung". In der Systemsteuerung befindet sich das Icon "Internetoptionen", das Sie auswählen müssen.
Abbildung 5.9-1: Systemsteuerung -
Internetoptionen
Wählen Sie als erstes die Karteikarte "Verbindungen" aus. Bei den Netzwerkclients ohne Modem oder ISDN-Karte ist "DFÜ-Einstellungen" in der Regel leer.
Abbildung 5.9-2: Eigenschaften von Internet -
Verbindungen
Wählen Sie den Schalter "LAN- Einstellungen..." und tragen Sie die Daten für den Proxy-Server ein. Achten Sie besonders auf die richtigen Häkchen. Das automatische Konfigurationsscript vom Netscape Communicator können Sie leider für den Internet Explorer nicht verwenden, da sich die Schreibweise der Einstellungen unterscheidet.
Abbildung 5.9-3: LAN-Einstellungen -
Proxys
Sie kontrollieren die Einstellungen am besten, in dem Sie nun auf "Erweitert..." klicken. Dann sehen Sie die kompletten Proxy-Einstellungen. Den Eintrag unten für "...keinen Proxyserver verwenden" sollten Sie gemäß der Abbildung anpassen.
Abbildung 5.9-4: Erweiterte
Proxyeinstellungen
Damit sind die Einstellungen zur Verbindung abgeschlossen. Sinnvoll ist noch die Angabe der Startseite. Dazu öffnen Sie die Karteikarte "Allgemein" und tragen dort als Startseite die Adresse "http://www/" ein.
Abbildung 5.9-5: Startseite festlegen
Bei "Verlauf" sollten Sie die Tage auf 0 oder 1 setzen, da die besuchten Webseiten schon im Proxyserver auf Arktur gespeichert sind. Somit sparen Sie Platz auf der lokalen Festplatte und verhindern, dass unerwünscht private Seiten z.B. aus dem Online-Interface oder Webmail gespeichert werden. Klicken Sie nun im mittleren Teil "Temporäre Internetdateien" dieses Fensters auf "Einstellungen".
Abbildung 5.9-6: Einstellung temporärer
Internetdateien
Reduzieren Sie hier den Speicherbereich auf dem Datenträger. Setzen Sie außerdem den Punkt auf "Bei jedem Zugriff auf die Seite", um jede Seite aktuell neu zu laden. Nur so können Sie sicher sein, wirklich eine aktuelle Seite mit korrektem Status der Internet-Verbindung im Online-Interface zu erhalten. Dies müssen Sie noch an einer weiteren Stelle einstellen. Klicken Sie also hier auf "OK" und wählen Sie die Karteikarte "Erweitert".
Abbildung 5.9-7: Erweiterte
Verbindungseinstellungen
Wenn Sie mit einem Internet-Explorer vor Version 5.5 arbeiten, deaktivieren Sie hier die beiden Optionen "HTTP 1.1 verwenden" und "HTTP 1.1 über Proxyverbindungen verwenden". Beide Einstellungen nutzt der Internet Explorer zur Beschleunigung des Surfens, aber sie bereiten vielfach Probleme. An allen anderen Einstellungen brauchen Sie in der Regel nichts zu ändern.
Nun können Sie den Internet Explorer als Borwser verwenden. Ein Neustart ist nicht erforderlich.
Genau wie der Internet Explorer gehört Outlook Express zum Lieferumfang ab Windows 98. Allerdings unterscheiden sich Aussehen und Funktion dieser Varianten teilweise erheblich voneinander. Nicht zuletzt gehört zum Lieferumfang von Microsoft Office auch die vollständige Outlook-Fassung, die wiederum mehr Funktionalität bietet. Die folgende Beschreibung bezieht sich deshalb auf Outlook Express, wie es in Windows 98 integriert ist.
Zuvor jedoch eine Warnung: Outlook Express ist nicht für die Verwendung im Netzwerk optimiert. Es speichert trotz anderslautender Anweisungen Einstellungen lokal ab und zudem in der lokalen Registry. Wenn Sie hier ein Passwort in der Kennwortliste speichern, kann der darauffolgende Schüler die Mails abholen, ohne nach einem Passwort gefragt zu werden! Vielleicht testen Sie doch ein anderes Mail-Programm, wie Pegasus-Mail, das für Novell Netware-Netze optimal ist.
Melden Sie sich jetzt am Netzwerk mit den Daten eines
Beispielbenutzers an. Falls nicht automatisch geschehen, verbinden Sie das
Heimatverzeichnis mit einem Laufwerksbuchstaben, standardmäßig ist U:
vorgesehen. Legen Sie im Heimatverzeichnis einen Ordner "outlook" an. Dann
starten Sie Outlook Express zum Beispiel über das Icon auf dem Desktop.
Outlook fragt beim ersten Start, wo es die Profilangaben speichern soll.
Geben Sie hier das Verzeichnis im Heimatverzeichnis an, das Sie gerade
eingerichtet haben, z.B. U:\outlook
. Haben Sie das verpasst,
müssen Sie die später die lokale Registry bearbeiten. Dazu wählen Sie im
Startmenü den Punkt "Ausführen" und geben als Befehl "regedit" ein. Suchen
Sie in
[HKEY_USERS\.DEFAULT\Software\Microsoft\Outlook Express]
nach dem Schlüssel: Store Root
und ändern Sie den Standardpfad, der meist lautet:
C:WINDOWS\Anwendungsdaten\Microsoft\Outlook Express
auf den Wert
U:\outlook
Gehen Sie nun auf "E-Mail lesen". Dann wird der Assistent gestartet, der die Funktionen von Outlook Express einrichtet. Sollten Sie Outlook vorher schon einmal verwendet haben, können Sie den Assistenten durch Extras =>Konten =>Hinzufügen =>E-Mail starten. Zunächst werden Sie nach Ihrem Namen gefragt:
Abbildung 5.9-8: Assitent für den Internetzugang
mit Outlook
Geben Sie den Namen ein, der in Mails und News als Realnamen angezeigt werden soll. Nachdem Sie <Weiter> gedrückt haben, erscheint das nächste Fenster. Hier müssen Sie die E-Mail-Adresse eintragen. Diese besteht aus der Anmeldekennung und der Schuldomain.
Abbildung 5.9-9: E-Mail-Adresse
eintragen
Dann fragt der Assistent nach dem zuständigen Mailserver und dem Protokoll. Tragen Sie als Server jeweils "Arktur" ein. Als Protokoll sind entweder POP3 oder IMAP möglich. Während bei IMAP die E-Mails auf dem Server bleiben und dort direkt bearbeitet werden, holt POP3 die Mails vom Server ab und speichert sie in einem Verzeichnis ab. Wenn Sie hier IMAP wählen, funktionieren Outlook und Webmail parallel.
Abbildung 5.9-10: Mail-Server eintragen
Im folgenden Fenster müssen Sie die Nutzerdaten für den POP3- oder IMAP-Server angeben. Tragen Sie hier nur die Kennung, aber keinesfalls das Passwort ein.
Abbildung 5.9-11: Nutzerdaten für den
POP3-Server
Anschließend müssen Sie diesem Konto noch einen Namen geben. Als Vorschlag wird vom Assistenten "Arktur" angegeben, was Sie übernehmen können.
Abbildung 5.9-12: Name des Mail-Kontos
festlegen
Nun müssen Sie noch den Verbindungstyp angeben. Wählen Sie hier den Punkt "Netzwerkverbindung (LAN)" aus.
Abbildung 5.9-12: Verbindungstyp
angeben
Damit ist die Mail-Konfiguration abgeschlossen. Ein letzter Klick auf "Fertig stellen" führt direkt zum Mailprogramm.
Abbildung 5.9-13: Fertigstellen der
Mailkonfiguration
Anschließend wiederholen Sie die Konfiguration für News. Klicken Sie auf "News lesen" und wiederum startet der Assistent. Er fragt wieder als erstes nach dem Realnamen (siehe Abbildung 5.9-8) und der Mailadresse (siehe Abbildung 5.9-9). Dann erwartet er die Angabe des Newsservers.
Abbildung 5.9-14: Newsserver einstellen
Eine Anmeldung am Newsserver mit Username und Passwort ist nicht notwendig. Zum Abschluss müssen Sie diesem Konto wieder einen Namen geben. Da Arktur bereits vergeben ist, wählen Sie am besten einfach "news" aus. Nach dem obligatorischen "Fertig stellen" steht Ihnen das Newsprogramm zur Verfügung und fordert Sie auf, Newsgruppen zu abonnieren. Entweder geben Sie einige Gruppen über den Beispielbenutzer für alle vor oder brechen dort ab, damit der Schüler selbst die Newsgruppen auswählen kann, die ihn interessieren.
Nach dem Beenden erhalten Sie unter Extras =>Konten folgendes Bild. Sollten noch weitere Einträge vorhanden sein, können Sie diese löschen.
Abbildung 93: Bild Extras => Konten
Damit ist Outlook Express für den Beispielbenutzer einsatzbereit. Analog zur Einrichtung des Skeleton-Verzeichnisses für Netscape in Kapitel 5.8 müssen Sie im Verzeichnis /etc/skel ein Unterverzeichnis "outlook" anlegen, damit jeder neu angelegte Nutzer seine Konfiguration eintragen kann. Eine Übernahme von Einstellungen vom Beispielnutzer ist leider nicht möglich, weil die Konfigurationsdatei keine reine Textdatei ist.
Nachdem sich ein Schüler das erste Mal angemeldet und sein Passwort geändert hat, muss er Outlook Express mit seinen Einstellungen anpassen.
Die Einstellungen werden an folgendem Beispielschüler erklärt:
Name: | Max Müller |
Kennung: | mamu |
Passwort: | cfg467 |
Dazu startet er Outlook Express und geht auf Extras =>Konten und öffnet durch Doppelklick auf das jeweilige Konto (jeweils Mail und News!) die Eigenschaften. Er trägt nun anstelle des vorgegebenen Namens seinen persönlichen Namen und anstelle der vorgegebenen Kennung seine persönliche Kennung (Anmeldename) ein.
Abbildung 94: Eigenschaften E-Mail
benutzerspezifisch
Auf der Karteikarte "Server" muss der Schüler nun nochmals seine Kennung eingeben. Er sollte wiederum das Passwortfeld frei lassen. Die selben Einstellungen sind noch einmal für das Konto News vorzunehmen. Als Test sollten sich die Schüler untereinander E-Mails senden, um alle Einstellungen zu überprüfen.